Gabionen in verschiedenen Ausführungen

Was ist eine Gabione?

Eine Gabione, auch Steinkorb, Schüttkorb, Mauersteinkorb oder Drahtschotterkasten genannt, ist ein mit Steinen gefüllter Drahtkorb. Er wird in der Landschaftsarchitektur und im Straßen- und Wegebau zum Aufbau von Wällen, zur Errichtung von Sicht- oder Lärmschutzanlagen und für Stützwände eingesetzt. Als Abfangelemente an Hängen werden sie zur Aufnahme des horizontalen Erddruckes eingesetzt. Der Einsatz von Gabionen ist eine häufig preiswertere Alternative zum Einsatz von Fertigteilen oder monolithischen Mauern aus Beton.

Bei normalen Gabionen ohne besondere Ansprüche an die Optik wird das Füllmaterial einfach geschüttet. Auf dem Markt werden auch in Steinwerken vorfabrizierte Gabionen angeboten. Bei hochwertigeren (und damit teuereren) Gabionen wird zumindest die Ansichtsfläche per Hand geschichtet. Gabionen werden in der Regel in Größen zwischen 0,25 und 4 m³ hergestellt.

Wie bei jedem Erdstützbauwerk muss auf eine entsprechende Fundamentierung und ggf. auch Entwässerung geachtet werden. Ursprünglich sollten sich die Fugen mit Boden vollsetzen und der Draht verrotten. Heute sind die Käfige aus verzinktem Stahl gefertigt, so dass sie über mehrere Jahrzehnte stabil bleiben. Zur Lärmschutzwand werden die Gabionen vor Wohnsiedlungen an verkehrsreichen Straßen aufgeschichtet. Mit Mutterboden überdeckt, begrünen sie lange „Schallmauern“ und bieten einen Lebensraum / Biotop für Kleinlebewesen.

Der Begriff Gabione stammt aus der italienischen Sprache gabbione (mit Doppel-b) und bedeutet großer Käfig.
(Quelle: www.wikipedia.de )

Anwendungsbereiche

Gabionen sind vielseitig einsetzbar und in der jüngeren Vergangenheit immer mehr Einsatzgebiete, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich. Dabei kommen den Gabionen Vorzüge wie Variabilität und Flexibilität, hohe Belastbarkeit, einfache Handhabung und auch das dekorative Erscheinungsbild zu Gute.

Hier eine Auflistung der vielseitigen Einsatzgebiete:

- Straßen- und Wegebau bzw. Straßenbefestigungen
- Lärm- bzw. Sichtschutzwände
- Hangbefestigung bzw. -sicherung
- Stützwände bzw. -mauern
- Garten- und Landschaftsbau
- Trockenmauern

Beim Einsatz von Gabionen kommen nicht nur ökonomische und ökologische, sondern auch dekorative Aspekte zum Tragen. Sie sind eine optisch ansprechende Alternative zu Beton-Fertigteilen oder monolithischen Mauern.

Durch die statische Belastbarkeit ähnlich einer Schwergewichtsmauer bei gleichzeitig aber erheblich leichterer Umsetzung gegenüber klassischer Baumethoden finden Gabionenwände immer mehr Zuspruch auch im privaten Bereich. So sind die Gabionen nicht nur für Garten- und Landschaftsgärtner, sondern auch für ambitionierte Hobbygärtner bzw. -handwerker problemlos zu montieren bzw. aufzubauen. Dabei sind den Ideen nahezu keine Grenzen gesetzt, wie z.B. beim Einsatz als Ruhebank- oder Tischkonstruktionen im eigenen Garten. Die Gabionen können innerhalb der Rasterung mit einem Bolzenschneider zugeschnitten werden, so dass problemlos auch Individuallösungen realisierbar sind. Die Schnittkanten sollten dann aber mit Zinkspray entsprechend geschützt werden.

Konstruktionsbedingt bieten Gabionen hohe Stabilität und dabei auch noch Flexibilität, so dass Gabionenwände gegenüber Naturgewalten extrem wiederstandsfähig sind. Auch Temperaturschwankungen können Gabionenwänden nichts anhaben. Durch die Steinbefüllung und die damit verbundene natürliche Entwässerung wird ein Druckaufbau oder auch die Aufweichung des dahinter liegenden Erdreiches durch Feuchtigkeit bzw. Wasser vermieden und Hänge sind somit optimal stabilisiert. Bei entsprechender Begrünung lässt sich durch das Wurzelwerk eine noch höhere Stabilität erzielen.

Materialbeschaffenheit

Gabionen bestehen zumeist aus punktgeschweißten Drahtgittern, welche mittels Verbindungsspiralen zu einem Quader zusammengebaut werden. Dabei kommen hochelastische Baustahldrähte zum Einsatz, welche eine optimale Stabilität bei gleichzeitiger hoher Elastizität garantieren. Die eingesetzen Drähte müssen dabei eine Zugkraft von min. 450 N pro mm² aushalten.

Die Oberfläche der Drähte wird durch eine Zink-Aluminium-Legierung (Galfan) veredelt. Mit dieser Oberflächenveredelung halten Gabionen einem Salzsprühnebeltest nach DIN 50021 - SS von mindestens 1000 Stunden stand. Dies bedeutet unter natürlichen Witterungsbedingungen eine Korrosionsbeständigkeit von 20 Jahren und mehr. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, das besondere Einflüsse wie z.B. Küstennähe mit salzhaltiger Luft, oder Industrieverunreinigen und aggressive Abfallstoffe im Boden die Haltbarkeit verringern können.

Aufbau und Montage

Zunächst ist für einen ausreichend befestigten Untergrund zu sorgen. Dieser ist sehr stark von der Belastung bzw. dem Gewicht der Gabionenwände abhängig. Es empfiehlt sich im Zweifelsfall einen Statiker zu Rate zu ziehen.

Im privaten Einsatzbereich, wo Gabionenmauern meist unter 2 m Höhe angelegt werden und der Aufbau in treppenförmiger Anordnung erfolgt, reicht meistens eine entsprechende Verdichtung des Untergrundes sowie die schichtweise bzw. lagenweise Verdichtung der Hinterfüllung aus.

Gabionen werden in der Regel als Einzelteile geliefert, welche vor Ort zusammengebaut und befüllt werden müssen. Wie einfach der Zusammenbau ist, können Sie sich hier in unserer Aufbauanleitung anschauen.

Auch die Befüllung ist denkbar einfach. Hier kommt zumeist Schotter oder Naturstein zum Einsatz. Als Füllmaterial wird häufig Steinmaterial mit Durchmessern von z.B. 80 / 120 (150) und 120 / 200 (300, 500) mm plattig oder rundkörnig verwendet. Das verwendete Steinmaterial zur Befüllung der Gabionen sollte etwa das 1,5 bis 2fache der Maschengröße betragen.

Beim Befüllen sollten zwingend die mitgelieferten Distanzhalter verwendet werden, damit ein Ausbeulen der Gabionenkörbe vermieden wird. Die Gabionen können bis ca. 20mm über die Oberkante befüllt werden, da sich die Befüllen bei weiterer Belastung von oben noch verdichtet.

Zusammengefasst ist der Einsatz von Gabionen sehr umweltfreundlich und bietet zu dem ökologischen Nutzwert für die einheimische Tierwelt auch noch einen praktischen und dekorativen Nutzwert.

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